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”Der Feind in meinem Bett” 01
 

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Von New York nach Miami, das war wirklich mal ein Tapetenwechsel für Victor. Er wurde hierher versetzt, weil seine Kollegen wohl mit einem großen Problem zu kämpfen hatten, und einfach nicht damit klarkamen. Eigentlich hatte Victor gedacht, es würde ruhiger, nachdem er angeschossen und daher aus der Spezialeinheit entlassen und in den normalen Polizeidienst versetzt wurde. Aber jetzt war er in Miami und betrat seinen neuen Arbeitsplatz, die oberste Wache, die alle Reviere unter sich hatte. “Hi, ich bin der Neue, ich ...” Er kam kaum dazu, auszusprechen, denn die Sekretärin zuckte bei dem Brüllen zusammen, das über den Flur wehte, und unterbrach Victor. “Immer dem Brüllen nach ... man erwartet sie schon.”

"Verdammte Scheiße !! Bin ich von lauter Blödmännern umgeben, daß ihr mir nicht mehr bringen könnt, als diese verdammten kleinen Glaskatzen ?!! Überall sind Kameras, Bewegungssensoren und die neueste Technik - und ihr bringt mir NICHTS !!!!!" Leutnant Abernathy war am Ende seiner so oder so kurzen Geduld angelangt und brüllte die Männer zusammen, die vor ihm an dem großen Tisch saßen. Seit über einer Stunde hörte er sich die Entschuldigen der Beamten an, die es einfach nicht fertigbrachten, mehr als einen flüchtigen Schatten auf den Aufnahmen der Sicherheitskameras zu finden oder die kaum daumennagelgroßen, schwarzen Glaskatzen, die immer anstelle des gestohlenen Schmucks aufgefunden wurden. Seit über einem Jahr stahl ein Dieb von den reichen Bewohnern Miamis, ohne daß er gefaßt werden konnte - und langsam stiegen Abernathy nicht nur die Geschädigten und die Versicherungsgesellschaften, sondern auch der Bürgermeister und die Presse auf den Kopf, und verlangten Ergebnisse.

“Na, super.” wisperte Victor auf dem Flur, straffte sich und klopfte, ehe er nach einem gebrüllten "Herein !" in den Raum trat. “Guten Tag, ich bin Victor Brown.” Er stellte sich so schnell es ging vor, und erfasste mit einem Blick, wie erleichtert seine neuen Kollegen waren, daß der Chef endlich Pause machen musste, und ihren Ohren und Nerven Ruhe gönnte.

Der ältere Leutnant musterte den großen, jungen Mann vor sich erst einmal mürrisch - dann nickte er und knurrte leise, ehe er auf den letzten freien Platz wies. "Habe schon von ihnen gehört - der Held in der Stemper-Geiselnahme. Ihr alter Chef schwörte die größten Lobeshymnen auf sie, da sie die Geiselnahme beenden konnten, ohne daß eine Geisel zu Schaden kam ... aber das hier ist ein völlig anderes Kaliber, hier können sie weder verhandeln, noch sich als Opfer anbieten ! Der hier ist der mieseste Gauner, den Miami je gesehen hat - gerissen, verdammt gut, und verdammt noch eins nicht zu fassen ! Es ist, als ob es sich um einen Geist handeln würde ... kein Mensch kann so geschmeidig sein, oder so ausgefuchst ! Und dann diese verdammten Katzenviecher - nicht mal die geben einen Hinweis, die bekommt man um die Ecke im Zwanzigerpack billiger !! Nun setzen sie sich endlich ... haben sie die Akte studiert, oder hat mein verdammtes Department vergessen, sie ihnen zukommen zu lassen ?!" Man sah Abernathy nur zu deutlich an, wie sehr es ihn ankotzte, einen Helden in seinen Reihen zu haben. Denn er selbst war der Meinung, daß es zum Job gehörte, daß man angeschossen wurde, um Andere zu schützen - und deshalb keinen Orden bekommen sollte. Und daß der junge Asiaten-Farbigen-Mix noch dazu sehr gut aussah und er sehr wohl sehen konnte, wie die weiblichen Beamten durch die Fenster des Besprechungsraumes guckten, machte das nicht unbedingt besser.

Victor verstand das Ganze, er selbst hatte die Ehren angenommen, aber sie waren ihm nicht wichtig. Er bemerkte mit leichten Widerstreben, wie die Frauen ihn anglotzten und verzog das Gesicht, ehe er die Jalousie vom Fenster zum Besprechungsraum zum Flur herabließ. “Sorry ...” murmelte er, und setzte sich letztlich hin, um sich alles anzuhören. Aber er warf noch ein “Und ich habe tatsächlich keine Akte bekommen.” ein.

Daß dieser Neue sich nicht in der Verehrung sonnte, brachte ihm einen kleinen Pluspunkt bei Abernathy ein - doch als dieser bestätigte, keine Akte bekommen zu haben, knurrte der Ältere wieder und rieb sich kurz den Nasenansatz, ehe er einem Anderen die Akte wegriß und sie dem Neuen hinwarf. "Okay - jetzt rollen Köpfe. Ich habe AUSDRÜCKLICH gesagt, daß sie die Akte bekommen sollen ! Millers, sie werden ab jetzt Verkehrspolizist werden !!" Der Angesprochene zuckte schuldbewußt zusammen und nickte, ehe er aufstand und den Raum verließ. "Gut - nun, Brown ... es ist eigentlich simpel: Seit ein wenig über einem Jahr stiehlt ein Dieb den Schmuck der Reichen hier in Miami, und läßt immer diese dummen Glaskatzen zurück. Und man sieht auf keiner Aufnahme der Sicherheitskameras mehr als einen Schatten, und es sind weder Fingerabdrücke, noch DNS-Spuren zu finden, noch irgendwas anderes ! Der Rest steht in der Akte, lesen sie sie nach der Besprechung durch !"

“Werde ich ganz bestimmt tun, Sir.” erwiderte Victor, und warf schon jetzt einen kleinen Blick hinein. Er war aber weiterhin aufmerksam, außer Schimpfen war im Moment eh nichts weiter zu hören und er war froh, als der Chef endlich fertig war und aus dem Raum brauste. “Na, aber Hallo ...” murmelte Vic, und seufzte leise. Mit so einem Choleriker hatte er wirklich nicht gerechnet.

Die anderen Männer im Raum atmeten sichtlich auf und einer von ihnen grinste verlegen, als er Victor seine Hand hinhielt. "Sorry wegen dem Chef - aber er ist total gestreßt, weil ihm nicht nur die ganzen Reichen, sondern vor allem die Presse und der Bürgermeister, und auch der Polizeichef und weiß der Geier wer noch im Nacken hängen, daß er endlich Ergebnisse liefern soll. Die sind noch so mies und fordern seine Marke, wenn nicht bald was geschieht, deshalb bist du ja auch angefordert worden. Sollst nämlich verdammt gut darin sein, ein Profil vom Täter zu erstellen, hm ? Und ich bin Terry." Terry grinste dabei wieder, denn er mochte diesen Neuen und das zeigte sich auch in seinem offenen Wesen.

“Victor, freut mich, dich kennenzulernen.” Vic war froh, daß er so offen in Empfang genommen wurde, und lächelte den Iren freundlich an. “Ja, ich habe wohl Talent für so etwas. Kannst du mir noch ein Bisschen was erzählen ?”

"Eigentlich nicht viel - der Boß hat schon alles rausgebrüllt, was es zu wissen gab. Dieser Dieb ist das Gerissenste, das wir je hatten ... verdammt gut, zu gut. Wir haben wirklich nichts anderes als diese Katzen und unscharfe Aufnahmen. Er scheint verdammt schnell zu sein und so geschmeidig, daß wir ihn intern schon mit diesen Kätzchen vergleichen - manchmal bricht er in Wohnungen ein, die man eigentlich nur per Fahrstuhl erreichen kann ... oder wenn man eine Fliege ist. Wie schon gesagt, wir haben keine Ahnung, wie er es macht ... nur, daß er ein Mann ist, das konnte aus den Aufnahmen erkannt werden." Terry seufzte leise und zuckte mit den Schultern, ehe er kurz auf die Akte tippte. "Lust, sie durchzukauen ? So können wir ein wenig die Zeit totschlagen, wir sind zusammen eingeteilt. Die Anderen sind in anderen Abteilungen, die mit uns zusammenarbeiten."

“Gern, aber vielleicht kannst du mir erstmal die Wache zeigen, ich bin eben erst reingeschneit. Oh Mann, sind die immer so ... lästig ?” Victor kuckte zur Tür, wo drei Kolleginnen standen, hin und wieder reinschielten, und tuschelten.

"Verzischt euch gefälligst !" Es ärgerte den Rothaarigen immer wieder, wie unverschämt die Frauen werden konnten, wenn ein neuer, hübscher Kollege kam - und als sie nicht sofort verschwanden, knurrte er und stapfte auf sie zu, so daß sie aufschrien und fast schon flüchteten. Erst dann schnaubte Terry und seufzte schließlich, als er sich wieder zu Victor umdrehte. "Sorry - aber ja. Die Puten sind solo und meinen, daß jeder Neue hier Frischfleisch ist - und wenn man noch dazu so gut aussieht wie du, dann erst recht. Bist du schon mit Jemanden zusammen ? Oder suchst du noch ? Nur damit ich weiß, was mir mit den Weibern blüht, ist ja bei jeder Antwort anders."

“Du stellst Fragen. Ich bin erst vor zwei Tagen aus New York hergezogen, und lebe noch aus Kartons. Und ich hab Niemand bisher, es war immer schwer wegen meinem Job in der Einheit.” Er wollte nicht, daß sich Jemand um ihn sorgte, daher hatte er nur kurze Beziehungen oder einfach nur Sex.

Das konnte Terry verstehen und so nickte er nur, ehe er vor- und zu seinem Arbeitsplatz ging, der mit einem weiteren Schreibtisch in einem Extrazimmer lag. "Kann ich gut verstehen, Victor. Sag mal, macht es dir was aus, wenn wir uns duzen ? Wir werden ab jetzt zusammenarbeiten und ich fänds gut, ich mag dich."

“Na, wir duzen uns doch schon, hm ?” Somit war es für den Halbjapaner geklärt, und er musterte das Zimmer. “Nettes Zimmer, ich denke, hier kann ich mich wohlfühlen.” Wie es aussah, teilten sie sich ein Zimmer, und er setzte sich an den freien Schreibtisch. 

Der junge Ire nickte nur und schloß die Türe hinter sich, ehe er die Rollos zumachte und so dafür sorgte, daß die Frauen nicht dauernd reinsehen konnten. "Und viel besser als die Schreibtische da draußen, wo dir jeder Idiot in den Kaffee gucken kann. Der Chef hatts erlaubt, da wir für den Fall einfach Ruhe brauchen - und ich bin ganz schön froh darüber." Während er sprach, setzte sich Terry an seinen Platz und grinste, ehe er sich etwas vorneigte und ein wenig ernster wurde. "Hab gehört, daß du angeschossen wurdest - ist wieder alles in Ordnung ?"

“Ja, mehrfach angeschossen. Und ja, es ist alles wieder in Ordnung, trotzdem bin ich dann doch bei der Spezialeinheit ausgetreten. Ich bin 25 und fast gestorben ... das prägt schon. Ich bin froh, daß ich hier etwas Abwechslung bekomme.” Victor sah man das an, und er blickte auf eine der Glaskatzen, die bei den Akten dabei waren, und nahm sie vorsichtig auf. “Schon gerissen. So einen billigen Artikel kann man wirklich nicht nachforschen. So etwas ähnliches wird bei uns in Chinatown wie verrückt verkauft.”

Auf diese Worte nickte Terry nur heftig und seufzte leise, als auch er so eine kleine Katze in die Hand nahm. "Wow - ganz ehrlich, die Schüsse neide ich dir überhaupt nicht. Hier ist es besser, viel ruhiger - wenn überhaupt, dann passiert erst etwas, wenn wir endlich mal konkrete Hinweise bekommen. Und ja, die Kätzchen sind total gerissen ... ich habe selber drei daheim, die hat mir meine damalige Freundin geschenkt. Mein jetziger Freund mag sie nicht, deshalb sind sie wieder in der Kramkammer verschwunden." Dann kam ihm, was er gesagt hatte, und Terry wurde knallrot, als er sich verlegen im Nacken kratzte. "Ich hoffe, es macht dir nichts, daß ich bi bin ?"

“Was ? Oh Nein, ich habe kein Problem damit. Ich bin ganz froh darüber.” Vic grinste verlegen, und lehnte sich über den Schreitisch. “Ich bin Schwul, aber sag es nicht weiter, ja ? Unter Cops ist das ja noch immer ein Tabu, leider.”

Das ließ Terry wieder grinsen und er hob verschmitzt eine Braue. "In New York vielleicht, aber hier sind es viele. Und ganz ehrlich, es wäre besser, wenn du es sagst - dann geben die Weiber ein wenig mehr Ruhe." In dieser Hinsicht hatten sie es hier leichter, denn gerade in Miami gab es sehr viele, die bi oder schwul oder lesbisch waren. "Achja, wir haben nicht mehr lange zu arbeiten - Lust, danach ein wenig an den Strand zu gehen ? Es ist heute herrliches Wetter, ideal zum Schwimmen und Surfen. Und keine Sorge, ich baggere nicht - ich bin gerade in festen Händen."

“Strand ? Da sage ich nicht Nein.” Darauf freute sich Victor schon die ganze Zeit, und er überlegte noch kurz, ehe er ein “Wenn du meinst, ich kann mich ohne Probleme outen, dann werde ich das machen. So wird es wohl deutlich leichter.” nachsetzte.

"Wird leichter - glaub mir. Am Besten wartest du ab, bis dich eine der Frauen anbaggert, dann kannst du sie sanft abblitzen lassen. Ich denke, wir gehen am Besten die Akte durch, ja ? Von den ersten bis zu den letzten Diebstählen, wo sie verübt wurden und alles. So bekommst du einen Einblick in die Diebstähle und vielleicht fällt dir ja was auf, was wir noch nicht entdeckt haben." Gerade in dieser Hinsicht war Terry nicht eitel oder gar nachtragend ... im Gegenteil, er hoffte, daß der neue Kollege, den er sichtbar mochte, ein wenig mehr Licht in die Sache bringen konnte.

“Dann legen wir mal los, Hm ?” Vic schlug die Akte auf und las sie erstmal ganz genau durch, ehe er nach etwa zwei Stunden die Fotos ansah und die Stirn runzelte, die Videodatei im Computer suchte und sich ansah. “Hmmm.” murmelte er, und trank einen Schluck Kaffee, den Terry zwischendurch geholt hatte. “Also, das ist ganz bestimmt kein schnöder Dieb. Er muss extrem sportlich und beweglich sein, das kann nicht jeder.”

Der Rothaarige nickte und seufzte leise, ehe er sich neben Vic auf den Schreibtisch setzte und ebenfalls die Datei im Computer ansah. "Jep - ganz ehrlich, der hat mehr mit diesen doofen Glaskatzen gemeinsam, als der Boß zugeben will. Man sieht es auf den wenigen Bildern, die wir von ihm haben ... er ist total geschmeidig, siehst du, wie der da schon förmlich durch das Fenster rein- und wieder raustanzt ? Irre. Vor allem, weil die Aufnahme aus einem Penthouse im vierzehnten Stock ist und er durch das FENSTER kommt, und nicht durch die Türe. Der Boß meint, das wäre total unmöglich ... aber der Grundriß zeigt es total klar, er kam durch das Fenster. Wie der da raufkam, weiß keiner - aber es geht nicht anders."

“Er muss gut freiklettern können ... ich muss mir das Gebäude nochmal ansehen. Eins ist sicher, er muss akrobatisch veranlagt sein. Aber ich werde mir alles nochmal noch genauer ansehen.” Victor lehnte sich an, und streckte sich. “Strand ?”

Terry blickte auf die Uhr und grinste, ehe er nickte und wieder von dem Tisch herabsprang, um seine Sportjacke zu schnappen. "Jep, das ist eine verdammt gute Idee. Hast du schon ein Auto ? Oder soll ich dich fahren ? Schließlich brauchen wir beide andere Kleidung, mit dem hier können wir unmöglich an den Strand. Und die Marken und Knarren sind auch ein wenig fehl am Platz ..." Bei seinem Scherz lachte der junge Ire und grinste, denn es käme wirklich ein wenig komisch, wenn sie in Badeshort und Pistolenhalfter zum Surfen gehen würden.

“Ich hab Sachen in der Wohnung, und es wäre nett, wenn du mich fahren könntest.” Vic packte alle Unterlagen ein und stand auf, um mit Terry die Wache zu verlassen, damit sie fahren konnten. “Kennst du einen guten Autohändler ? Oder Motorrad ?”

Der junge Rothaarige grinste nur und neigte sich mit einem verschörerischen "Beides - für jede Art von Auto oder Bike, das du willst.", ehe er die Türe öffnete und mit einem leisen Seufzen die Frauen sah, die sofort auf- und zu Victor blickten. "Auf in den Kampf, Torero ..."

“Perfekt ! Und äh ... ähm, ja ...” Vic machte einen etwas drögen Gesichtsausdruck, denn er war gerade aus seiner Fahrzeugkaufeuphorie herausgerissen worden. An sich war er ja ein offener Mensch, der sagte, was er dachte, aber ihm war jetzt so gar nicht danach und er wollte es dann doch einfach nur hinter sich bringen. “Tut mir leid, euch zu enttäuschen, meine Hübschen ... aber ich kann mit weiblichen Kurven nicht so viel anfangen.” Er grinste entschuldigend, und sah in die enttäuschten Gesichter. Jedoch hielt das nicht so lange an, sie kicherten und murmelten etwas von “Na nicht, daß Terrys Herzblatt eifersüchtig wird.”

Der junge Ire grummelte nur und strich sich genervt über das Gesicht, ehe er Vic einfach packte, durch den Gang schob und dabei immer wieder leise vor sich hingrummelte. "Dumme Weiber ... als ob ich auch nur einen Moment lang daran denken würde, Mauro zu betrügen, die wollen doch nur klatschen und überhaupt ..." Dann waren sie schon an der Treppe und Terry seufzte nur leise, ehe er runterging und erst in der Tiefgarage hielt. "Sorry, aber im Aufzug wären auch wieder Weiber gewesen, die dein Geständnis noch nicht mitbekommen hätten. Was denken die sich eigentlich, verdammt ?! Als ob ich mich gleich an den erstbesten, hübschen Kerl werfen würde ... nichts für ungut, du siehst gut aus, aber längst nicht so gut wie Mauro. Zumindest nicht für mich."

“Nur ruhig, sie machen ja nur Spaß. Frauen Finden Schwule glaube ich, ganz niedlich, und wenn sie sich Sachen erträumen, sind sie unerträglich.” Vic sah es so, und klopfte Terry aufmunternd auf die Schulter. “Lass uns jetzt an den Strand denken, Okay ? Du glaubst nicht, wie sehr ich mich darauf freue.”

Das ließ den großen Rothaarigen wieder grinsen und er nickte, ehe er lachte und zu seinem Auto ging. "Jep - ganz ehrlich, es gibt wenig, das den Kopf so gut freikriegen kann wie beim Surfen oder Schwimmen, oder wenn man Jetski fährt. Oder wenn man den hübschen Kerls und Weibern nachsieht - du glaubst nicht, wie sehr man das Sabbern kriegen kann, auch wenn ich nur das tue und mir dann daheim meinen Hübschen gönne."

“Hmmm, das klingt verlockend und ja, man sollte sich Appetit holen und dann zu Hause essen. Und Jetski klingt auch gut.” Das war fast wie Urlaub, und Victor würde es genießen. Er stieg zu Terry in den Wagen und legte die Akten, die er mitgenommen hatte, auf den Rücksitz.

Jener nickte nur und lachte leise, ehe er seinen Mustang anließ und aus der Garage fuhr. "Wenns dir recht ist, dann fahre ich zuerst zu mir und ziehe mich um - dann können wir zu dir fahren und danach an den Strand, Okay ?" So war es praktischer, und Terry hoffte, daß Vic zustimmte.

“Klar, kein Problem.” Für Vic war es kein Problem, er nannte aber schon mal seine Adresse und genoss die Fahrt in dem schönen Wagen. “Miami ist wirklich ganz anders, obwohl ich denke, hier gibt es auch viel Elend.”

Im ersten Moment wußte Terry nicht, was der Andere meinte - doch dann klickte es und er lächelte verlegen, da es so lange bei ihm gebraucht hatte. "Klar ? Aber nicht so viel wie in New York, auch wenn du es mir wahrscheinlich nicht glauben wirst. Wir haben hier weniger Penner, dafür eben mehr Bandenkriminalität. Wie mans nimmt, das eine oder andere ist schlimm. Aber der Boß achtet darauf, daß die Bullen sauber bleiben und wir sind stolz darauf, daß wir das auch noch übertreffen."

“Das mit der sauberen Truppe klingt gut und ja, Banden sind schon übel. Ich hatte auch oft genug damit zu tun, die Einheit wurde da auch eingesetzt.” Er hatte in der Zeit viel erlebt, und das hatte ihn geprägt. “Ich bin froh, daß es jetzt ruhiger ist und ich weiß, daß ich als “Held” nicht so gern gesehen bin. Ich war auch nicht scharf auf die Orden.” Er hatte sehr wohl bemerkt, wie sein neuer Boss die Augen verdreht hatte.

"Glaub ich dir gern - ich kann mir gut vorstellen, wie das die Kollegen prägt. Der Boß hätte auch schon eine Menge bekommen, aber er hat sie alle abgelehnt, weil er sich nicht über die Anderen stellen will, die ebenso etwas geleistet haben. Ich denke, das geht auch dir so - aber die Chefs ganz oben wollen eben immer wieder einen, den sie dekorieren können, um selbst gut dazustehen. Mach dir da aber keine Sorgen - sobald der Boss dich näher kennenlernt, merkt er, daß du ein normaler und super Kerl bist und keines dieser eingebildeten Arschlöcher, die sich mit den Orden für etwas Besseres halten." Dann wurde Terry jedoch abgelenkt, als die Ampel wieder grün wurde und fuhr an, ehe er eine andere Straße abbog und schließlich in eine Vorstadtgegend fuhr, in der es einfache, doch schöne, kleine Häuser gab. "Gleich da - nur noch die Straße runter, man erkennt unser Haus recht schnell. Es ist das Einzige mit Geranien und soviel Blumen, daß man denkt, wir hätten einen Blumenladen."

“Oha, wie hübsch ... hast du den grünen Daumen, oder dein Freund ?” Victor fand es sehr schön und lächelte, als sie hielten, und er ebenfalls aus dem Wagen stieg. “Das sieht man in New York nicht mal in den Vororten.”

Das ließ Terry breit grinsen, und er stieg ebenfalls aus und rief ein lautes "Bin zurück !", ehe er sich an den Wagen lehnte und noch breiter grinste. "Mir geht alles ein - aber Mauro ist ein Vollblutitaliener, er liebt Blumen und hat alles hier angepflanzt, was er von seiner Heimat her kennt. Und noch ein wenig mehr, er blüht im Garten noch mehr auf, als die Blumen durch ihn. Bin mal gespannt, wie lange er braucht, um herzukommen."

Es dauerte kein Minute, da flog die Tür auf und Mauro kam heraus, um sich seinen Gefährten zu krallen und ihn liebevoll zur Begrüßung zu küssen. “Hallo, mein Schöner.” schnurrte er und bemerkte erst dann, daß noch Besuch dabei war. “Ups ... Hallo.” begrüßte er knapp, und Victor lachte leise. “Hallo, ich bin Victor, der neue Kollege.” Vic reichte ihm die Hand, und Mauro schüttelte sie. “Das ist er also ... sieht gut aus, wehe, du fremdelst.”

"Aber Schatz ... du weißt doch, daß ich mir höchstens ein wenig Appetit auf dich hole, und das bestimmt nicht bei Kerlen, die so groß und kräftig sind, wie ich. Ich stehe doch auf die schlankeren Hübschen, so wie du es bist ... hm ?" Terry lächelte liebevoll und krallte sich einfach seinen Schatz, schlang die breiten Arme um ihn und hielt ihn besitzergreifend an sich, um dem eifersüchtigen Italiener zu beweisen, daß er nichts zu befürchten hatte. "Aber ich hoffe, daß wir Freunde werden - schließlich arbeiten wir ja zusammen an dem Fall."

“War doch nur Spaß, mein Liebster.” wisperte Mauro und küsste seinen Gefährten, um ihn zu beruhigen. “Freunde sein ist erlaubt. Wenn du ihn nett findest, dann ist er es auch.” Dann löste er sich, soweit es ging, und wandte sich an Vic. “Möchtest du noch mit reinkommen ?” Der lächelte, und nickte. “Nur, wenn es keine Umstände macht.”

"Überhaupt nicht. Ich ziehe mich nur um, wir wollen nämlich zum Strand. Gehst du mit, Schatz ? Oder bleibst du bei deinen Blumen und sorgst dafür, daß sie genug Wasser haben ?" Terry nahm es seinem Liebsten nicht übel, daß er lieber im Garten blieb und auch generell lieber am Strand spazieren ging, als zu surfen - denn es machte ihre Beziehung interessanter und bescherte ihnen immer wieder romantische Momente.

Etwas, das Victor sehr schön fand und so trat er ein, und bekam gleich einen selbstgemachten Eistee von Mauro serviert, der wirklich erste Sahne war, und das Warten nicht so lang machte.

 

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