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”Der Feind in meinem Bett” 06
 

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Gerade hatten Victor und Terry die nächste Schimpftirade ihres Chefs eingesteckt, und Vic saß am Schreibtisch und raufte sich die Haare, während der Rothaarige ihnen frischen Kaffee holte. Zwei Wochen, nachdem er hier angekommen war, hatte ein Raub stattgefunden ... und der war nun auch schon wieder drei Wochen her. Es war wie verhext, und der Dieb wurde inzwischen Enigma genannt, da er ein laufendes Rätsel war. Bei dem Einbruch hatte man wieder Niemanden gesehen und Enigma war durch das Fenster gekommen, da nur die Tür gesichert war, weil keiner vermutet hatte, daß Jemand durch das Fenster kommen konnte. Aber ER konnte es, und das war das Rätsel. “Wie konnte er nur wieder da rein, verdammt ... als wenn er einfach die nackte Fassade langklettert.” Es war wie verhext, und Victor lehnte sich nun nach hinten, um tief durchzuatmen. “Irgendwas bedenke ich nicht.”

"Laß es für einige Minuten, dein Kopf raucht sonst noch, Vic." Inzwischen war Terry wieder zurückgekommen und stellte seinem Freund dessen Kaffee hin, ehe er sich ihm gegenüber setzte und selbst einen Schluck trank. "Es ist wie verhext ... und wir haben nicht mehr viel Zeit, ehe er wieder seine Hurrikanpause einlegt. Das ist die einzige Zeit, in der er nichts tut ... den Monat vor, den während und den nach der Hurrikanzeit. Und ich kann ihn verstehen, Niemand ist so blöd und versucht da etwas. Nicht nur wegen der Stahlsicherungen der Fenster, sondern auch, weil es lebensgefährlich ist."

“Wirklich ? Das stand hier nirgends.” Vic lehnte sich wieder vor, und blickte Terry ernst an. “Ich glaube ... er ...” Es dauerte einen Moment, und Victor kramte kurz in den Unterlagen. “Ich glaube, er fliegt auf die Hochhäuser und klettert dann runter ... besorg mir Wetterberichte zu den Tagen, an den er eingebrochen ist ... bitte.”

"Häh ? Fliegen ? Öh ... okay, warte ... ich brauche nur die Liste mit den Einbruchstagen." Terry war sichtbar verwirrt, doch er vertraute Vic und schnappte sich die Liste, ehe er sich an den Computer setzte und sich an die Arbeit machte, während sein Freund sich noch einmal die Häuser ansah, in die eingebrochen worden war. Nach knapp einer Stunde war er dann fertig und nahm die letzten ausgedruckten Daten aus dem Drucker, legte sie zu den anderen und gab sie Vic. "Hier - erklärst du mir, was du damit willst ?"

“Abgleichen ... wegen dem Wetter, und den so entstehenden Winden in den Hausschluchten. Er kann nur mit einem Gleitschirm auf die Häuser kommen, ohne daß er bemerkt wird.” Victor nahm die Karte mit den markierten Häusern, verglich auch noch das Wetter und schlürfte nebenher seinen Kaffe. “Es war immer recht warm und ein mittelstarker Wind, ideal für Aufwinde.”

Zuerst sah man auf Terrys Gesicht nur Fragezeichen - doch nach und nach verstand er und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Verdammt ... ich glaube, du hast Recht. Vielleicht nicht direkt ein Gleitschirm, es kann auch ein Gleiter gewesen sein. Gleitschirme sind zu auffällig und nicht so gut steuerbar ... er mußte ja rauf, und nicht runter. Und das ist wiederum die nächste Frage: Wo sprang er ab, damit er auf die Häuser konnte ? Wenn er einen Gleitschirm hatte, dann muß es höher gewesen sein - wenn er mit einem Gleiter kam, gehen auch niedrigere Hochhäuser, weil er die Aufwinde nutzen kann. Ich denke, er kam mit einem Gleiter ... aber wie schaffte er es dann, unauffällig zu sein ? Vielleicht ein schwarzer Gleiter mit schwarzgefärbtem Gestänge, das wäre eine Möglichkeit." Terry grübelte über diese neue Möglichkeit nach - doch dann fiel ihm etwas ein und er blickte Vic ernst an. "Wir sollten das dem Chef erst sagen, wenn wir wirklich Beweise dafür haben, ja ? Sollten wir falsch liegen, dann sind wir am Arsch und gefeuert."

“Das ist alles möglich, und von wo ? Ich glaube, ich hätte da eine Idee. Raisha erzählte mir, daß Springer vom Dach seines Penthouses springen, es ist das höchste Gebäude der Stadt.” Es konnte nur da sein, und Vic deutete auf die Karte. Das Haus lag ziemlich günstig, und erreichte alle Tatorte.

Im ersten Moment war Terry viel zu verblüfft - doch dann schüttelte er den Kopf und verschränkte die Arme. "Das kann ich nicht glauben, Vic. Dort dürfen nur die springen, die auch eine Genehmigung haben - der Sicherheitsdienst achtet sehr genau darauf. Das Gebäude hier ist auch geeignet, sogar noch besser. Siehst du ? Direkt in der Mitte und fast so hoch wie das vom Club. Und es ist ein Wohnhaus, die haben keine solche Sicherheitsstufe." Das war dem Rothaarigen erst jetzt eingefallen und er grübelte sichtbar, als er sich über die Karte neigte. "Und keine Kameras in der Umgebung - guck mal, nicht mal welche an den Ampeln oder an Banken, nichts. Keine Geschäfte, keine Banken, keine Blitzerampeln - nichts. Erst hier an den nächsten Kreuzungen, aber rund um das Haus ist überhaupt nichts. Perfekt."

“Das da auch ? Und klar, wenn es da so bewacht ist, dann ist klar, daß da keiner springen kann ... aber da. Wir sollten uns auf die Lauer legen.” Es war die einzige Stelle, die geeignet war. “Oder hinfahren, und nach Spuren kucken.”

"Wäre ne Idee ... aber ... aber ..." Langsam aber sicher wurde Terry kreidebleich, ehe er schwer schluckte und sich kurz über das Gesicht strich. "An den Rand gehst du, ja ? Ich hab Höhenangst, ich kann nicht an den Rand, wo ich nach unten sehen kann. Sorry, aber es ist so." Es war dem Rothaarigen sichtbar peinlich, doch er konnte es leider nicht ändern.

“Hö ? Achso ... okay, kein Ding, dann gehe ich an den Rand.” Vic sah das locker, nicht jeder vertrug die Höhen und er machte sich da auch nicht über Terry lustig. “Wollen wir gleich mal los ?”

Das ließ Terry leise aufseufzen und er grinste schief, ehe er nickte und aufstand. "Ist okay - du wirst dich eh nicht davon abhalten lassen. Nehmen wir die Karte und Ferngläser mit, dann können wir das Ganze gut untersuchen und entsprechend eintragen. Oder ?" Noch während er sprach, nahm Terry die entsprechenden Karten und Zettel und steckte auch mehrere Kulis mit verschiedenfarbigen Tinten ein, damit sie es gut markieren konnten.

“Ganz genau ... jetzt kommen wir ihm ganz sicher auf die Spur.” Victor sprühte vor Energie und hoffte, daß er Terry, trotz der Höhenangst, ebenso dafür zu begeistern konnte. Er sammelte auch noch einiges zusammen, und lachte. “Also dann, auf geht’s ... endlich ein wenig Aktion.”

"Jep - endlich mal was tun können ! Wir sind immer nur im Büro rumgesessen, außer wenn wir die Tatorte sicherten und untersuchten. Glaub mir, ich bekam schon einen Koller, aber echt ..." Er war mehr als nur begeistert und schnappte sich seine Jacke, warf sie über die breite Schulter und wartete gerade auf Vic, ehe er die Türe aufriß und schnell rausging, damit ihr Boß sie nicht erwischte. Erst in der Tiefgarage atmete Terry auf und grinste, als er seinen Wagen aufschloß. "Zum Glück hat der Boß uns nicht erwischt - aber wir sollten unterwegs anrufen, okay ?"

“Auf jeden Fall erst unterwegs ... am Besten, wenn wir uns auf dem Dach einen Überblick verschafft haben.” So konnten sie vielleicht schon etwas vorweisen, das den Chef etwas milde stimmen konnte “Der Stress bringt ihn irgendwann um, da müssen wir nicht noch Öl ins Feuer gießen.”

"Ganz deiner Meinung, Vic. Aber vielleicht finden wir ja was raus und können von ihm die Erlaubnis einholen, weiterzumachen, ohne daß die restliche Abteilung es weiß und es vielleicht raustratscht. Ich möchte nur wissen, welcher Idiot das letzte Mal geplaudert hat - diese miesen Journalisten waren schlimmer als Haie." Es schauderte den Rothaarigen schon bei dem Gedanken daran ... und seither war ihr Chef zu Recht noch mieser drauf gewesen als sonst. "Das allerschlimmste ist, daß die Presse ein Fest an dem Namen fand, den du dem Dieb gegeben hast. Inzwischen werden Einbruch- und Diebstahlversicherungen schon 'Enigma-Versicherungen' genannt, kannst du dir das vorstellen ?!"

“Hö ?! Oh Mann, solche Sachen gehen irgendwie immer an mir vorbei.” Vic fand seine Landsleute hin und wieder doch ziemlich durchgeknallt, aber man musste leider damit leben und sich arrangieren. “Gut, wir sind schon da. Hier ist wirklich tote Hose.” Vic stieg aus, als sie eine Parklücke gefunden hatten, und blickte zu dem Gebäude hoch.

Terry nickte nur und sperrte sein Auto ab, ehe er mit Vic zu dem riesigen Wohngebäude ging, das ihnen aufgefallen war. Auch hier gab es keinerlei Sicherheitsvorkehrungen - sie konnten mit dem Aufzug ganz nach oben und nachdem sie noch eine kleine Treppe hochgestiegen waren, standen sie auf dem Dach des Hauses. "Wow ... shit, das ist verdammt hoch. Oh Gott, mir wird schon übel, wenn ich nur daran denke ... aber es muß sein, oder ? Shit." Allein schon ein Blick zu der hüfthohen Dachmauer genügte, daß dem Rothaarigen schlecht wurde und sein Gesicht wurde so aschfahl, daß seine Sommersprossen fast schon aufleuchteten.

“Du bist bleich wie ne Wand, bleib bloß da stehen, oder setz dich dahin. Du musst ja nicht zum Rand.” Victor bedauerte Terry wirklich, denn er konnte sich vorstellen, wie schwer es für ihn war, hier oben zu stehen. “Ich denke, Mauro wird stolz auf dich sein, daß du überhaupt hier rauf bist.” So lenkte er ihn ab und ging entspannt mit dem Fernglas zum Rand des Gebäudes. “Mal kucken, ob Raisha da ist.” Er grinste und spähte rüber zu dem Gebäude, in dem Raisha wohnte und seinen Club hatte.

Terry nickte nur und schluckte schwer, setzte sich wirklich neben die Türe und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Raisha hingegen war in seiner Wohnung und summte leise vor sich hin, während er die Nässe aus seinen Haaren trocknete und seinen Laptop in dem Arbeitszimmer hochfuhr, das außer ihm Niemand kannte. Denn in diesem Arbeitszimmer, das er zusperrte, wenn er es nicht benutzte, waren nicht nur seine Erfindungen und Waffen - sondern auch der Laptop, in dem alle Informationen lagen, die er als Dieb brauchte. Er sah jeden Tag einmal nach, ob er neue Auftragsemails bekommen hatte ... und als er das vertraute Pingen hörte, legte er das Handtuch auf die Schultern und setzte sich an den Schreibtisch, loggte ein und sah auf seinen Email-Account nach neuen Aufträgen. "Ahhh ... wie es aussieht, gibt es wieder Arbeit. Und schon wieder ein gehörnter Ehemann, der die Versicherungssumme kassieren und seiner Frau eins reinwürgen will. Nun, mir soll es Recht sein - Geld ist Geld, zumindest will er nicht, daß ich sie umbringe." Auch das war Raisha schon einige Male passiert ... doch diesmal ging es nur um Schmuck und so war es leichter, vor allem, weil die Wohnung gut erreichbar war. Noch während er nachdachte, nahm der junge Dieb ein besonders gutes, elektronisches Fernglas auf und schloß die Türe wieder hinter sich mit einem Netzhautscan ab, ging zu einem Fenster und sah sich durch die Spezialbeschichtung des Fensterglases mit dem Fernglas die Gegend für den Raub an.

“Ach Mist, die Fenster sind blickdicht ... schade.” Vic war sichtlich enttäuscht, konzentrierte sich dann aber auf das Wesentliche und suchte die Gegend nach den Häusern ab, indem er hin und wieder auf die Karte blickte. “Alles erreichbar.” murmelte er nach einer Stunde und lehnte sich ein wenig über Rand, wobei ihm der Aufwind ins Gesicht pustete. “Ideal, um zu springen.”

Inzwischen hatte Terry sich beruhigt und kam einige Schritte zum Rand, packte Vic einfach am Gürtel und zog ihn wieder zurück und zur Türe, ehe er wieder tief durchatmete. "Sag mal, bist du irre ?! Du kannst dich doch nicht so über den Rand lehnen, verdammt !"

“Hey, wo bleibt deine Höhenangst ?” Vic lachte leise, und folgte schließlich artig. Sie waren eh fertig, und konnten jetzt endlich ihrem Chef ein wenig berichten. “Rufst du an, oder ich ?”

"Hey, du bist mein Freund und ich mach mir eben Sorgen. Und äh ... du, ich bin noch nicht auf dem Damm." Das war noch eine Untertreibung, denn sein Herz schlug so heftig, daß er hochrot im Gesicht war. Nur der Gedanke, daß Vic womöglich fallen konnte, hatte ihn dazu gebracht, überhaupt so nah an den Rand zu kommen - und Terry hatte gut damit zu tun, damit er sich nicht übergab.

“Okay, dann wenn wir unten im Wagen sind ... und wenn du kotzen musst, bitte nicht im Wagen, ja ?” Vic frotzelte nun doch ein wenig, denn Terry war echt schon ein wenig grün um die Nase. “Mauro wird dich als Held sehen.”

Doch als Vic Mauro erwähnte, wurde Terry noch blasser und schluckte schwer, ehe er ihm antwortete. "Erinnere mich nicht daran ... und bitte erzähle ihm das nicht, ja ? Sonst ist er mir wochenlang sauer und ich muß wieder auf der Couch schlafen, weil er es mir nachträgt. Bitte ?" Noch mehr Angst als vor Höhen hatte der Rothaarige nämlich vor der Wut seines schlankeren Gefährten, denn gerade dann erwachte die feurige Natur des jungen Italieners.

“Bitte ? Meinst du nicht, er ist stolz auf dich, daß du deine Höhenangst überwunden hast, um mich leichtsinnigen Kerl vom Rand wegzuziehen ?” Vic war ernsthaft überrascht, und drückte im Fahrstuhl auf den Knopf für das Erdgeschoß. “Aber wenn du willst, erzähle ich es natürlich nicht.”

Das Angebot war wirklich lieb und Terry lächelte verlegen, als er sich im Nacken kratzte und kurz nickte. "Wäre lieb, wenn dus nicht sagst - Mauro soll sich nicht sorgen, ja ? Und wenn wir im Auto sind, rufen wir den Chef an und erklären ihm alles." Während er sprach, ging Terry schon nach draußen und zu seinem Auto, hielt Vic die Türe auf und setzte sich dann auf den Fahrersitz, als Vic eingestiegen war. "Und kannst du anrufen ? Du hast dich ja umgesehen und überhaupt die Idee gehabt, also kannst dus auch erklären, Vic."

“Also gut.” murmelte Vic, und schnappte sich sein Diensthandy. Er klickte die Kurzwahl für den Chef und wartete geduldig, daß er abhob. “Chef ... ich glaube, wir haben endlich eine fassbare Spur. Ich denke aber, es wäre gut, wenn es nicht zu viele wissen - vor allem nach dem Vorfall von neulich.”

"Was ?! Eine Spur ?! Kommt sofort zurück und sagt mir, was los ist - und vor allem kein Wort zu jemand Anderem ! Gerade weil schon der Name durchgesickert ist, wenn ich den erwische, der das ausplapperte, dann wird er gefeuert ! Aber jetzt kommt erstmal zu mir, ich will alles wissen, was ihr ausgeknobelt habt !" Wie immer, war Leutnant Abernathy nicht unbedingt leise - doch sein Büro war seit einigen Jahren schalldicht gemacht worden und so bekamen die Mitarbeiter außerhalb auch nichts von dem Telefonat mit.

Victor hatte auch schnell gelernt, daß er das Telefon ein Stück von seinem Ohr weghielt, wenn er den Chef anrief, und er antwortete “Jawohl, Sir ... wir sind auf dem Weg.”, ehe er auflegte, und schnaufte. “Schade, daß es für ihn keinen Schalldämpfer gibt. Du hast alles gehört, also dann mal zurück.”

Doch Terry war erst einmal damit beschäftigt, tief und herzlich aufzulachen, da er dessen Worte einfach nur herrlich fand. "Verdammt, Vic - einen Schalldämpfer für den Chef ? Das ist das Lustigste, das ich seit langem gehört habe. Alleine schon die Vorstellung ..." Terry fand sich schon wieder in einem Lachkrampf und es dauerte einige Minuten, bis er sich wieder gefangen hatte und den Wagen anließ. "Ganz ehrlich, sag sowas ja nicht, wenn ich fahre, sonst baue ich noch einen Unfall."

“Bloß nicht, sonst explodiert der Chef.” Vic unterdrückte einen weiteren Witz, denn so wie Terry reagierte, konnte es wirklich sein, das er beim Lachen einen Unfall baute. Und das würde ihm Mauro dann richtig übel nehmen.

So war es auch und während sie zurück zum Revier fuhren, beruhigte sich der Rothaarige wieder soweit, daß keine Gefahr mehr bestand. Als er schließlich geparkt hatte, atmete er kurz tief durch und nickte schließlich zu Vic. "Okay - pack die Sachen und dann gehen wir zum Chef. Ich hoffe, er ist zufrieden mit dem, was wir ihm liefern können ... es dürfte ihm ein wenig Hoffnung und Ruhe geben."

“Das hoffe ich auch, irgendwann bekommt der Gute einen Herzinfarkt.” Sie betraten das Revier, und da stand schon der Chef, und winkte sie in ihr Büro. Als sie drin waren, knallte die Tür zu und Victor atmete tief durch, ehe er dem ungeduldigen Chef zuvorkam. “Also, wir haben wahrscheinlich den Ort gefunden, wo er seine Raubzüge startet. Genau hier.” Er legte die Karte auf den Tisch, und zeigte auf das Gebäude. “Er springt mit einem Gleiter vom Dach.”

"Was ?" Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit war Abernathy sprachlos ... und so nickte er nur zu Vic, daß er weitererzählen sollte und hörte sich das an, das dieser rausgefunden hatte. Es war ein unglaublicher Gedanke - und wenn es nicht so passend und logisch wäre, hätte er es sogar als Hirngespinst abgetan. Doch es paßte wirklich und je länger Abernathy zuhörte, desto überzeugter wurde er von den Fakten. "Okay - ihr beide habt scheinbar etwas gefunden, das wir alle vorher übersehen haben. Bleibt weiterhin dran, aber behaltet alles für euch ... und laßt auch nichts im Büro liegen ! Ich will nicht, daß irgendetwas davon nach draußen sickert, denn sonst schnappen wir den Arsch nie. Verdammt, Jungs - wißt ihr eigentlich, daß wir jetzt eine verdammt gute Chance haben, ihn zu kriegen ?"

“Das will ich doch hoffen.” erwiderte Victor, und grinste breit. “Wir gleichen jetzt nochmal die Gemeinsamkeiten der Opfer ab, und ermitteln dann ein mögliches nächstes Ziel. Und wir sollten auf dem Dach eine Kamera plazieren oder einen Bewegungsmelder ... oder am besten beides.”

Doch Abernathy schüttelte den Kopf, während er nachdenklich die Brauen in die Augen zog. "Nein, das bringt nichts - wir wissen dann zwar, daß er abgesprungen ist, aber wohin wissen wir nicht und wenn unsere Leute nach oben stürmen, dann wird er das Haus nicht mehr als Ausgangspunkt nehmen. Besser wir sehen, welche Gebäude noch in Reichweite sind, die man für einen Raubzug benutzen könnte und die er noch nicht abgegrast hat - dann haben wir schon einmal seine nächsten Tatorte eingegrenzt und können uns überlegen, was wir tun, um ihn endlich zu erwischen. Einen versteckten Bewegungsmelder ... die Idee ist gut, aber eigentlich nicht erlaubt."

“Eine Sondergenehmigung würde aber zulange dauern. Terry sagt, bald wird es wieder stürmisch werden, und dann wird er ganz sicher nimmer starten können.” Vic war eigentlich auch gegen solche Aktionen, aber es war ja keine Kamera oder so etwas, es zeigte nur, wenn sich etwas vor dem Fenster bewegte.

"Das stimmt, Sir - aber machen sie sich keine Sorgen, ich denke, wir werden das schon schaukeln." Terry hatte schon verstanden und er hatte keine Skrupel, Bewegungsmelder außerhalb der Fenster möglicher Tatorte anzubringen - auch wenn das bedeutete, daß er trotz seiner Höhenangst durch solche Fenster blicken mußte. Es war aber eine vorzügliche Tarnung, um die Besitzer dieser Wohnungen abzulenken und diesen Gedanken teilte er nun mit seinem Chef und auch Victor.

 

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